Eine Befreiung zu wissen, dass in der Welt doch noch etwas Mutiges aus freiem Willen möglich ist. Etwas, das den Glanz unwillkürlicher Schönheit an sich hat.
Hedda Gabler ist als Frau des Dozenten Jørgen Tesman, den sie aus einer Laune heraus heiratete, vom Leben gelangweilt. Nur weil sein beruflicher Erfolg ihr verschwenderisches Leben finanzieren wird, hält sie das Mittel maß ihres Gatten aus, für den sie den exzentrischen und genialen Ejlert Løvborg sitzen gelassen hat. Als Ejlert, gebändigt und geläutert, mit einer neuen Studie für Furore sorgt und Jørgen die Professur streitig macht, droht Heddas schöne Welt einzustürzen. In die bürgerliche Enge getrieben beginnt Hedda um sich zu schießen.
Henrik Ibsen erfand mit Hedda Gabler einen abgründigen Charakter, der das dem Menschen innewohnende Böse zum Ausdruck bringt: egoistisch, manipulativ und auf den eigenen Vorteil bedacht spielt Hedda mit den Menschen wie die Katze mit der Maus.
Die Neue Studiobühne greift in ihrer Inszenierungen Ibsens Stück auf und interpretiert dieses auf eine zeitgemäße Weise neu. Einer Gesellschaft der Selbststilisierung und Selbstüberschätzung schießt die moderne Hedda mitten ins Gesicht.