Liliom, der beste Ausrufer im Ringelspiel von Frau Muskat, trifft auf das Dienstmädchen Julie. Beide setzen noch am gleichen Abend ihre Anstellung aufs Spiel und verlieren: ihre Herzen und ihre Arbeit.
Auf beengten Raum zusammen gezogen, in die Bretterbude der Schnellfotografin Hollunder, verdirbt allmählich die Stimmung. Julie versucht, den stolzen und ungehobelten Liliom zu verstehen, der sie – seine Gefühle nicht in Worte fassen könnend – schlägt. Die Existenzangst des jungen Paares steigert sich unweigerlich, als sie erfahren, dass Julie ein Kind erwartet. Liliom, angesichts der großen Verantwortung aus seiner Untätigkeit gerissen, taumelt und lässt sich von der listigen Unterweltfigur Ficsur zu einem Überfall verführen, der seiner jungen Familie ein besseres Leben ermöglichen soll. – Wie lange es dauern wird, bis Liliom seine Julie und das Kind wiedersieht, erahnt er nicht.
In der berühmtgewordenen Vorstadtlegende Liliom des ungarischen Autors Ferenc Molnár von 1909 kreisen die Figuren auf ihrem Karussell des Lebens und facettieren dabei zwischen derb, komisch, zauberhaft, brutal.